*Fragmento de Oelze, Christiane...
Der Rose Pilgerfahrt (El peregrinaje de la Rosa)
n 1850 Schumann acababa de ser nombrado director musical de Dusseldorf, a esta altura de su vida los fantasmas de la locura ya empezaban a atormentarlo, es en este período cuando su composición musical se vuelca al ámbito religioso, menos, “El peregrinaje de la rosa” que como lo calificaba Schumann era “un encantador e idílico cuento de hadas”.
“El peregrinaje de la rosa” nos acerca al mágico relato de una rosa que ansiaba vivir como un ser humano. La princesa de los Elfos la convierte en una bella muchacha, a la cual le da una rosa que deberá llevar siempre consigo y así de esta manera conocería la felicidad sobre la tierra. La muchacha es adoptada por un molinero, se enamora, se casa y tiene un hijo al cual le transfiere la rosa que le había dado la princesa de los Elfos, con el único objetivo de que también alcance la dicha sobre la tierra. Pero al hacerlo y quedarse sin esta rosa mágica, muere y se transforma en ángel.
La idea está tomada de un texto de Moritz Horn, poeta aficionado y funcionario de la audiencia de Chemitz. Poeta al cual Schumann admiraba.
DER ROSE PILGERFAHRT
ERSTER TEIL
SOLI (Sopran, Alt)
Die Frühlingslüfte bringen
den Liebesgruß der Welt,
des Eises Bande springen,
esgrünt das öde Feld.
Die ersten Blumen tauchen
aus grünem Wiesenplan
und schau’n mit Kindesaugen
uns frühlingsgläubig an.
Im maiengrünen Kleide
mit Blüten reich gestickt,
hat sich zur Osterfreude
ein jeder Baum geschmückt.
CHOR (Sopran, Alt)
0 sel’ge Frühlingszeit,
du trocknest stille Tränen,
die unsres Herzens Sehnen
geweint im tiefsten Leid;
in manche Winterbrust
tönt auch dein Sonntagsläuten,
und mancher Keim der Freuden
erwachtzu neuer Lust!
0 sel’ge Frühlingszeit!
SOLO (Tenor)
Johannis war gekommen,
der Erde Hochzeittag,
wo sie als Braut am Herzen
des lieben Frühlings lag.
Die stille Nacht umschleiert
den Schlummer der Natur,
das blasse Licht des Mondes
durchwandelt Hain und Flur.
Die kleinen Blättchen schwirren
kaum hörbar in dem Baum,
um Schilf und Wasserblumen
schwebt Schlaf und Abendtraum.
SOLO (Alt)
Was ist auf jener Wiese
für zauberischer Sang
und unterm Frühlingsgrase
für wunderlicher Klang?
ELFENREIGEN (Chor – Sopran, Alt)
Wir tanzen, wir tanzen
in lieblicher Nacht,
bis der Tag vom Schlummer
morgenrot erwacht,
wir tanzen, wir tanzen
in lieblicher Nacht,
bis vom Tau die Blume
neues Leben trinkt;
hochauf liederselig
die Lerche sich schwingt.
Wir tanzen in lieblicher Nacht,
bis der Tag vom Schlummer erwacht,
bis vom Tau die Blume
neues Leben trinkt,
hochauf die Lerche sich schwingt.
SOLO (Tenor)
Undwie sie sangen, da hören sie
eine zarte, klagende Melodie,
flugs hält der Tanz, der wirr gerauscht,
und alles auf das Liedchen lauscht.
DIE ROSE
Frühling ist nun wieder kommen,
hat gerufen: „Auf, erwach!“
Was soll mir das Blühen frommen,
derdas Herz vor Sehnen brach?
Wenn die Mädchen mit mir kosen,
wenn von Liebe singt ihr Lied,
klag’ ich, daß uns armen Rosen
nie ein Liebesfrühling blüht.
DIE FÜRSTIN DER ELFEN
Du töricht Kind,
du wünschest dir der Liebe Lust,
wohldir, daß du von ihren Schmerzen
bis diesen Frühling nicht gewußt.
ROSE
Ich möcht’ es tragen alles Weh,
ich fühl’ mich stark!
FÜRSTIN
Du, Röslein, du?
Verlassen willst du unser Reich,
wo Glück und Frieden ewig walten?
ROSE
Ich möcht’ es tragen alles Weh,
ich fühl mich stark,
o laß mich eine Jungfrau werden,
laß lieben mich den Mädchen gleich!
FÜRSTIN
Verlangst du’s, Röslein, nun wohlan.
DieMenschen nennen auf der Erden
die Mädchen ja der Rose Bild;
zum Mädchen soll die Rose werden,
und also sei der Spruch erfüllt!
Und eine Rose sollst du tragen,
gefeit von mir zu deinem Heil,
wer sie besitzt, der Erde Freuden,
die reinsten, werden ihm zu Teil.
Doch merke wohl, entfällt sie
jemals deiner Hand,
so wirst du aus dem Leben scheiden,
doch bange nicht, ein Frühlingshauch
wird dich als Rose
zurück ins Heimatland geleiten.
CHOR DER ELFEN
Wir tanzen, wir tanzen
in lieblicher Nacht,
bis der Tag vom Schlummer
morgenrot erwacht.
Wir tanzen, wir tanzen
in lieblicher Nacht,
bis vom Tau die Blume
neues Leben trinkt,
hochauf liederselig
die Lerche sich schwingt.
Wir tanzen in lieblicher Nacht, etc.
SOLO (Tenor)
So sangen sie, da dämmert’s schon,
ein Vogel singt im Morgenschlummer,
die Welt erwacht zu neuer Lust,
zu neuem Schmerz, zu neuem Kummer.
Und wie ein Blitz verschwunden sind
der Elfen lust’ge Scharen,
nur auf der Wies’ ein Silberstreif
verrät noch, wo sie waren.
Auf schlägt das schöne Rosenkind
wie träumend noch das Augenpaar,
ein duftdurchfrischter Morgenwind
wirft Apfelblüten ihr ins Haar;
ein Röslein, morgenangeglüht,
am Busen vielbedeutend blüht.
ROSA
Wo bin ich? Ist’s Wahrheit, ist’s ein Traum?
Nein, nein, es ist kein Zauberbild,
mein Herzenswunsch ist mir erfüllt,
als Mädchen wandelnd auf der Erden,
werd’ ich durch Liebe glücklich werden.
SOLO (Tenor)
Sie steigt den Hügel still hinauf,
da tut vor ihren Blicken
das weite Tal sich prangend auf,
begrenzt von Waldesrücken.
Erreicht ist bald des ersten Hauses Tür,
sie tritt hinein und bittet freundlich hier
um Obdach.
ROSA
Bin ein armes Waisenkind,
dem seine Lieb’n gestorben sind.
MARTHE
Habt Ihr ein Zeugnis, einen Schein,
daßman Euch trauen mag?
ROSA
Ach nein, wenn Euch mein Bitten
nicht bewegt…
MARTHE
Das Mitleid saure Früchte trägt...
ROSA
0, nehmet auf mich mild gesinnt,...
MARTHE
… hat man im Haus erst euergleichen
pflegt Ruh und Frieden draus zu weichen.
ROSA
… o, nehmet auf mich mild gesinnt!
Ich will Euch lohnen, was Ihr tut
an mir, mit meinem Herzensblut.
MARTHE
Geh du nur fort, geh du nur fort!
Versprechen läßt sich viel mit Worten
geht, pocht dort an des Nachbars Pforten!
Geht, geht, fort, fort!
SOLO (Tenor)
Es war der Rose erster Schmerz!
Trost bittend schaut sie himmelwärts;
Und weiter unter Abendglüh’n
wallt still die Blumenkönigin.
Ein einsam Häuschen, unscheinbar
nimmt jetzt ihr Auge wieder wahr.
Am Friedhof liegt es angelehnt,
vom Fliederbaume rings verschönt,
durchs off’ne Tor ragt Kreuz und Stein,
verklärt vom goldnen Abendschein.
Sie tritt hinein, da steht ein Greis,
gebückt das Haupt, wie Silber weiß.
Er gräbt, den Spaten in der Hand,
ein Grab ins grüne Land.
ROSA
Für wen ist’s Grab hier,
tief und klein?
TOTENGRÄBER
Für unsres Müllers Töchterlein.
ROSA
0 arme Schwester, tief beklagt!
TOTENGRÄBER
Ein schwerer Tod,
ein Tod voll Schmerzen,
zu sterben an gebroch’nem Herzen!
ROSA
Wie soll ich mir dein Reden deuten?
TOTENGRÄBER
Wer heiß geliebt und ward betrogen,
der hat ein Todeslos gezogen,
er wird befreit von seinen Schmerzen
nur an der Erde Mutterherzen.
ROSA
Bringt treue Liebe solche Leiden?
O Schwester, tief beklagt!
TOTENGRÄBER
Doch sieh, da kommt mit Trauersang
der Leichenzug den Weg entlang!
CHOR (Sopran, Alt, Tenor, Bass)
Wie Blätter am Baum,
wie Blumen vergeh’n,
wie Blütenflaum
die Winde verweh’n,
so geht vorbei
des Lebens Mai,
eh wir’s denken,
deckt das Grab
was das Leben
Liebes gab.
Wir werfen in dein frühes Grab
die Blumen betend still hinab;
der Erde geben wir zurück
dich, unsre Hoffnung, unser Glück.
Schmerz ging mit uns ans Grab hinaus,
Schmerz geht mit uns ins Trauerhaus.
ROSA
0 Schwester, tief beklagt,
schlumm’re sanft!
Ruhsanft, ruh sanft!
TOTENGRÄBER
Seidir die Erde leicht!
SOLO (Alt)
Seidir die Erde leicht!
SOLO (Tenor)
Die letzte Scholl’ hinunter rollt
die letzte Träne ward gezollt;
still nach Haus gewandelt sind,
die zur Ruh geleitet des Müllers Kind.
Auch der Totengräber verläßt den Ort,
nur das Mädchen kniet noch am Grabe dort.
Schon glänzt aus tiefblauem Himmel
der Sterne goldnes Glanzgewimmel,
das Mondlicht lauscht durchs Laub der Linden,
als sucht’ was Liebes es zu finden.
Die Pilg’rin hebt sich jetzt empor,
und wandelt nach des Kirchhofs Tor.
TOTENGRÄBER
Wo willst du hin?
Feucht wird die Nacht!
ROSA
Mich leuchtet heim
der Sterne Pracht.
TOTENGRÄBER
Denk, Kind, es sei des Vaters Bitte,
verweil die Nacht in meiner Hütte,
das Wenige, das mir gehört,
sei dir, mein Kind, gewährt.
ROSA
HabDank, hab Dank,
mit neuer Lebenslust
erfüllt dein freundlich Wort die Brust
ich folg’ dir; bis zum Morgenschein
will ich dein Gast, mein Vater, sein.
TOTENGRÄBER
Du siehst, schmucklos ist meine Wand.
ROSA
Das Kränzchen dort am weißen Band?
TOTENGRÄBER
Das gilt mir wohl als höchstes Gut
meinliebes Weib, das draußen ruht,
trug diesen Kranz im blonden Haar,
als mein sie wurde am Altar.
Dochlaß die Toten ruh’n,
sie haben Frieden nun,
uns stelle Gott die Engelwacht
zu unsrem Schlaf in dieser Nacht.
ROSA
Behüt’ sie Euch, wie alle Guten!
TOTENGRÄBER
Schlaf sanft!
ROSA
Dank, Herr, dir dort im Sternenland,
du führtest mich an Vaterhand,
und in der Leiden Becher fiel
ein Himmelstropfen, süß und kühl;
nun wolle Ruh der Müden schenken,
daß ich gestärkt dem jungen Tag,
was auch er bringt, entgegenblicken mag!
Ob sie wohl mein gedenken?
ELFENCHOR (Sopran, Alt)
Schwesterlein!
Hörst du nicht beim Sternenschein
unser Lied?
Hörst nicht die Glöckchen fein,
Rosenblüt’,
hörst nicht die Glöckchen,
holde Rosenblüt’?
Hörst nicht beim Sternenschein
das Elfenlied?
Laß dich nicht berücken,
kehr zu uns zurück,
hoffe nicht auf Glück!
Nur bei uns,
im Reich der Elfen,
wohnt die Lust,
im Reich der Elfen,
aber Schmerz und Leiden
in der Menschenbrust.
Schwesterlein!
Klingt in deinen Traum hinein
nicht unser Gruß?
Fühlst du nicht im Mondenschein
unsern Kuß?
Laß dich nicht berücken,
kehr zu uns zurück,
hoffe nicht auf Glück!
Wähnst du, daß auf Erden
wohne dauernd Glück?
Auf Erden Glück?
In der Schmerzensträne
stirbt der Freude Blick.
Röslein, komm zurück,
hoffe nicht auf Glück,
komm zurück!
ZWEITER TEIL
SOLO (Tenor)
Ins Haus des Totengräbers
fällt durch die Fensterlein,
umrankt vom Efeugitter,
der holde Morgenschein.
Es weckt mit leisem Gruße
derGreis die Pilgerin.
ROSA
HabDank für deine Güte,
nun will ich weiterzieh’n,
und woll’ die Hände legen
aufs Haupt, mein Vater, mir,
beglückt mit deinem Segen,
nur so geh’ ich von dir.
TOTENGRÄBER
0 glücklich, dreimal glücklich ist
wer dich als seine Tochter küßt,
hör meine Bitte, folge mir,
ich gebe treue Eltern dir.
SOLO (Alt)
Die Rose sinkt an seine Brust,
sie grüßt des Lebens erste Lust.
SOLI (Sopran, Alt)
Zwischen grünen Bäumen
schaut des Müllers Haus,
wieder Sitz des Friedens,
auf das Tal heraus.
Waldbachs wilde Woge
treibt das rasche Rad,
das, wie Liebessehnen,
niemals Ruhe hat.
In dem Gärtchen neben
schmückt die Frühlingslust
sich mit frischen Blumen
Locken, Haar und Brust.
Grüne Efeuranken
hat die Gartenwand
mit dem Blätternetze
zierlich überspannt.
SOLO (Tenor)
Von dem Greis geleitet,
mit dem Sonnenstrahl,
kommt die Mädchenrose
jetzt zur Mühl’ im Tal.
TOTENGRÄBER
Auf dieser Bank
von Linden beschattet,
harre mein!
ROSA
Gesegne Gott den Schritt!
So soll das höchste Glück auf Erden
das heiß ersehnte, mir doch werden,
teilnehmen wird an meinem Schmerz,
an meiner Lust ein Elternherz.
TOTENGRÄBER
Komm, liebes Kind,
zu uns herein!
MÜLLER
Wie, ist es Täuschung,
ist es Schein?
MÜLLERIN
Der Tochter gleicht sie auf ein Haar!
ROSA
Mir ist so selig-wunderbar.
TOTENGRÄBER
Nun, liebe Leute, hatt’ ich recht?
MÜLLER
Bewährt ist stets, was Ihr auch sprecht.
TOTENGRÄBER
Ist’s nicht ein schmuckes Mägdelein
der Rose gleich, so zart und fein?
MÜLLER
Aus ihren Augen spricht es laut:
wohl bin ich wert, daß Ihr mir traut.
MÜLLERIN
So fülle denn in Brust und Haus
denleeren Platz der Toten aus!
ROSA
O Wonne, o du Himmelslust,
ihr nehmt mich an die Elternbrust,
nehmt meiner Liebe ganzen Schatz,
nunlaßt mir diesem teuren Platz.
O Wonne, Himmelslust,
ihr nehmt mich an die Elternbrust,
o Wonne, o Himmelslust!
MÜLLERIN
0 Wonne, o du Himmelslust,
wir halten dich an unsrer Brust,
wirgeben dir den besten Platz,
sei deine Liebe uns Ersatz.
0 Wonne, o Himmelslust
wir halten dich an unsrer Brust!
MÜLLER
0 Wonne, o du Himmelslust,
wir halten dich an unsrer Brust,
wirgeben dir den besten Platz,
seideine Liebe uns Ersatz.
0 Freude, Freude,
sie ruht an unsrer Brust.
TOTENGRÄBER
0 Wonne, o du Himmelslust,
sie ruht an treuer Elternbrust,
so wird ihr doch an diesem Platz
für manches Leiden nun Ersatz.
0 Freude, Freude,
sieruht an treuer Elternbrust.
SOLO(Tenor)
Bald hat das neue Töchterlein
der Eltern ganzes Herz,
und um die Heimgegang’ne bleibt
nur noch der Wehmut Schmerz.
Im ganzen Dörfchen, weit und breit,
ist keins, das sie nicht liebt,
im ganzen Dörfchen, weit und breit,
nicht eins, das sie betrübt.
„Schön Röschen“, seufzt wohl manches Herz,
„du süße Augenlust,
ach, dürft’ ich ruhen wonniglich
an deiner blüh’nden Brust,
o dürft’ ich ruhen
an deiner blüh’nden Brust!“
CHOR (Tenor, Bass)
Bist du im Wald gewandelt,
wenn’s drin so heimlich rauscht,
wenn aus den hohen Büschen
das Wild aufhorchend lauscht?
Bist du im Wald gewandelt,
wenn drin das Frühlicht geht,
und purpurrot die Tanne
im Morgenscheine steht?
Hast du da recht verstanden
des Waldes zaubrisch Grün,
sein heimlich süßes Rauschen,
und seine Melodien?
0 Herz, wenn dir die Erde
nicht hält, was sie versprach,
wenn Lieb’ und Treu’ die Schwüre
in arger Falschheit brach,
dann, dann komm, ruft’s aus dem Wald,
komm her in meine Ruh,
mein leises, kühles Rauschen
küßt deine Wunden zu,
dann komm in meine Ruh,
dann komm in meine Ruh!
Bist du im Wald geblieben,
wenn’s still zum Abend wird,
nur durch die dunklen Tannen
der letzte Lichtstrahl irrt,
bist du im Wald geblieben,
wenn sich das Mondenlicht
wie eine Silberbinde
um jedes Bäumchen flicht,
hast du da, an dem Herzen
des Waldes angedrückt,
nicht selig froh zum Himmel
dein Nachtgebet geschickt?
0 Herz, wenn dich die Menschen
verwunden bis zum Tod,
dann klage du dem Walde
vertrauend deine Not,
dann, dann wird aus seinem Dunkel,
aus seinem Wundergrün,
beseligend zum Herzen
desTrostes Engel zieh’n.
SOLO(Alt)
Im Wald, gelehnt am Stamme,
am alten Eichenbaum,
da weilt der Sohn des Försters,
versunken wie im Traum;
er hat des Müllers Töchterlein
so lieb wie keiner mehr
und wandelt nun im süßen Traum
vom Liebesglück einher,
fragt wohl die Sternenblumen,
fragt sie wohl Tag für Tag,
und will dem „Ja“ nicht glauben,
das das Orakel sprach.
SOLI (Sopran, Alt)
Der Abendschlummer
umarmt die Flur,
im Liebeskummer
wacht Röslein nur,
sie schaut hinein
in die Mondesnacht
und hat voll Sehnen
an ihn gedacht.
Da klingt sein Lied
heraus vom Wald,
daßFrühlingslust
ins Herz ihr schallt.
SOLO (Tenor)
Ich weiß ein Röslein prangen
im holden Frühlingsschein,
das möchte so gern ich fragen:
willst du mein Röslein sein?
Und wenn ich komm’ zu fragen,
da schaut mich’s freundlich an,
da ist’s mit einem Male
um meinen Mut getan.
Sagt dir nicht das Herz im Busen,
du Rose voll Frühlingsschein:
„Ich will nie eines andren,
denn nur sein Röslein sein,
ich will nie eines andren,
denn nur sein Röslein sein.“
Sagt dir nicht’s Herz im Busen,
du Ros’ voll Frühlingsschein:
„Ich will nie eines andren,
dennnur sein Röslein sein.“
ROSA
Schlaf wohl, du lieber Sängersmann,
dein Röslein blüht für dich.
Komm nur recht bald, Herzliebster fein,
komm bald zu ihm,
komm nur recht bald und sprich.
Ich will dein Röslein werden,
meinFrühling werde du,
komm weck’ mich mit deinen Küssen,
mich aus der Winterruh’.
Ich will dein Röslein werden,
mein Frühling werde du!
CHOR (Sopran, Alt, Tenor, Bass)
0 sel’ge Zeit, da in der Brust
die Liebe auferblüht,
und morgenhell das Angesicht
in ihrer Wonne glüht,
osel’ge Zeit, o sel’ge Zeit!
SOLO (Bass)
Wer kommt am Sonntagmorgen
im festlich grünen Kleid?
Es ist der Sohn des Försters
der um Schön-Röslein freit.
Und als der Müller fraget,
was wohl ihr Herzlein spricht,
birgt sie an seinem Busen
verschämt ihr Angesicht;
umschlingt mit beiden Armen
fest den geliebten Mann,
so schlingt sich an die Eiche
der Efeu gläubig an.
CHOR (Sopran, Alt)
Ei Mühle, liebe Mühle,
wie schaust so schmuck du heut,
du trägst geziert mit Blumen
ein sonntägliches Kleid!
Du hast selbst deine Giebel
mit Kränzen reich geschmückt,
so froh hast du noch nimmer
ins Tal herein geblickt.
Ei Waldbach, wie manierlich
trollst du am Haus vorbei!
Du fleißig Rad der Mühle,
bist du heut arbeitsfrei?
Ei Mühle, liebe Mühle,
wie schaust so schmuck du heut!
Ei Knappen, liebe Knappen,
wie seht so schmuck ihr heut,
ihr tragt verziehrt mit Bändern
das schönste Sonntagskleid!
Ihr habt die neuen Hüte
mit Blumen reich geschmückt
und sie kokett manierlich
schräg auf den Kopf gedrückt!
Ei Knappen, warum feiern
am Wochentage heut
das fleiß’ge Rad der Mühle
und ihr, die fleiß’gen Leut’?
Ei Knappen, liebe Knappen,
wie seht so schmuck ihr heut,
ihr tragt geziert mit Bändern
das schönste Sonntagskleid!
Ei Knappen, liebe Knappen,
wie seht so schmuck ihr heut,
so schmuck ihr heut!
CHOR (Sopran, Alt, Tenor, Bass)
Was klingen denn die Hörner
im Morgendämmerschein,
was bringen sie ein Ständchen
vor ihrem Kämmerlein?
Hochzeit wird gefeiert!
Wörtlein, ach so süß
Schlüss’lein zu dem trauten
Eheparadies!
Hochzeit, Hochzeit
wird gefeiert!
Röslein, Röslein,
auf, erwach, auf, erwach!
Hochzeit wird gefeiert,
Wörtlein, ach so süß
Schlüss’lein zu dem trauten
Eheparadies.
Hochzeit, Hochzeit
wird gefeiert!
Feire froh noch deinen
letzten Mädchentag,
Feire froh noch deinen
letzten Mädchentag!
SOLO (Sopran)
Die Kirchenglocken klingen,
und vor des Heilands Bild
hat sich aus ihrem Traume
die Wahrheit schön enthüllt.
CHOR (Sopran)
Den Bund der treuen Herzen
hat Priesterhand geweiht,
den Schwur der treuen Liebe
schrieb ein die Ewigkeit.
CHOR (Sopran, Alt, Tenor, Bass)
Im Hause des Müllers,
da tönen die Geigen,
da springen die Burschen
im wirbelnden Reigen,
da klingen die Gläser,
schallt Hussah darein,
da springen die Burschen,
da klingen die Gläser,
schallt Hussah darein.
Hochzeit wird gefeiert,
Wörtlein, ach so süß,
es klingen die Gläser,
schallt Hussah darein.
Im Hause des Müllers
da zittert die Diele,
es drängt sich und hebt sich
im bunten Gewühle,
und alles jauchzt: Hussah,
hoch Bräut’gam und Braut,
und alles jauchzt: Hussah,
hoch Bräut’gam und Braut.
Hochzeit wird gefeiert,
Wörtlein, ach so süß,
und alles jauchzt: Hussah,
hoch Bräut’gam und Braut!
SOLO (Tenor)
Und wie ein Jahr
verronnen ist,
sein Knöspchen zart
Schön-Röslein küßt,
es ruht gewiegt
von Mutterlust
mit Augen blau
an ihrer Brust.
Es lächelt, und
die Händchen langen,
als wollt’s die
Mutterlieb’ umfangen;
sie aber schaut
durch Tränenflor
mit heißem Dank
zu Gott empor,
nimmt still die Ros’,
ihr Lebenspfand,
und gibt’s dem Kindlein.
ROSA
Nimm hin mein Glück,
du kleines Herz,
ich geh’ beseligt
heimatwärts,
mein ward der Erde
Seligkeit,
nach dieser gibt es
keine Freud’,
leb wohl, mein Kind;
du treuer Mann,
zu End’ ist meine
Pilgerbahn,
ich scheide ohne
Schmerz und Weh,
weil ich im Glück
von hinnen geh’;
das ist kein bleicher,
schwarzer Tod,
das ist ein Tod voll Morgenrot.
SOLO (Tenor)
Undwie sie noch
so leise spricht,
verlöscht der Augen
Frühlingslicht.
ENGELSTIMMEN (Sopran, Alt)
Röslein! Röslein!
Zu deinen Blumen nicht
zu uns, zu höh’rem Licht
schwing dich empor,
damit du schaust
vonHimmelshöh’n,
wie dein Knösplein zart
blüht und gedeiht,
daß einstens empfangst du’s
wenn es die Rose unbefleckt
dir zurücke bringt,
sei uns gegrüßt,
liebliche Rose,
sei uns gegrüßt,
zu höh’rem Licht
schwing dich empor.
Sei uns gegrüßt,
lieblicheRose,
sei uns gegrüßt!